Eva Timar

Ende April 1944 wurde die am 30. März 1926 in Sombor (Serbien) geborene Eva Balog mit ihrer Mutter Julija in das KZ Auschwitz deportiert, wo man Julija ermordete. Eva begeg­nete dort Vera Ripp, die ebenfalls aus Sombor kam. Die beiden jungen Frauen wurden ins KZ Bergen-Belsen und danach in das KZ-Außen­lager SS-Reit­schule (Braun­schweig) über­stellt und mussten Zwangs­arbeit leisten. Ende Februar 1945 war Eva nicht mehr arbeits­fähig. Man brachte sie in das KZ-Außen­lager Waten­stedt/Leinde (Salz­gitter). Die SS räumte das Lager am 7. April 1945. Einige Tage später erreichte der Transport das KZ Ravens­brück. Von dort ging es zu Fuß weiter in das KZ Malchow. Am 2. Mai befreite die Rote Armee das Lager.

Im Sommer 1945 kehrte die 19-Jährige Eva in ihre Heimat zurück. Sie machte ihr Abitur und studierte ab 1946 Bau­ingenieur­wesen in Belgrad. 1949 heiratete sie den Studenten Nikola Timar. Gemeinsam hatten sie einen Sohn, eine Tochter und vier Enkel­kinder. Ihr Arbeits­leben verbrachte Eva Timar als Bau­ingenieurin in Belgrad. 1996 besuchte sie die Arbeits­gemein­schaft Ravens­brück in Berlin und bat darum, ihr bei der Suche nach Waten­stedt zu helfen. So kam Eva Timar zurück nach Salz­gitter, wo sie bis zu ihrem Tod am 4. Juli 2008 oft zu Besuch war. Seit 2021 wird in Salz­gitter von Volks­wagen der Eva-Timar-Preis für Respekt und Toleranz und gegen Rassismus vergeben.

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